Öffentlicher Raum
für Haus & Garten
Wert von Hecken
Der Wert von Hecken ist umfassend. Hecken sind landschaftsprägende Strukturen, die Schutz und Lebensraum für Tiere bieten, aber auch unseren Boden vor Austrocknung sowie Wind- und Wassererosion schützen. Die Sträucher wirken als Klimaanlage bei heißen Temperaturen und stellen wichtige Kohlenstoffspeicher dar. Sie befestigen Hang- und Uferbereiche, sind Oberflächengewässerschutz, verbessern das Kleinklima und den Wasserhaushalt des Bodens. Da sie gerne von Vögeln und Insekten besiedelt werden, haben sie auch eine wichtige Funktion in punkto biologischer Schädlingsregulierung inne. Hecken erfüllen wichtige ökologische Ausgleichsfunktionen und dienen der Vernetzung von Lebensräumen. Sie bilden eine wichtige Brücke von räumlich getrennten Biotopen und ermöglichen damit grundlegende ökologische Beziehungen wie Artenaustausch, Artenausbreitung und Wiederbesiedlung.
Hecken nehmen Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre auf, und machen es so klimaunschädlich. Organischer Kohlenstoff und Stickstoff wird in Heckenböden gespeichert. Zudem haben Hecken eine kühlende Wirkung. Hitzetage werden in Siedlungsräumen, die mit Hecken bepflanzt sind, leichter ertragen. Dürrephasen richten weniger Schäden an, da die bepflanzten Bereiche längere Bodenfeuchte aufweisen.
Hecken sind Trittsteinbiotope und Brückenbildner, die dadurch ökologische Beziehungen ermöglichen. Sie bieten Versteck- und Brutmöglichkeit für die unterschiedlichsten Tiere. Wanderungen für den Artenaustausch werden ermöglicht. Auch im Siedlungsraum ist das insbesondere durch den Verkehr für Wildtiere wichtig. Es entstehen durch Hecken auch unterschiedliche Lebensbereiche, dadurch wird die Artenvielfalt gefördert.
Auf kleinstem Raum finden Tiere und Pflanzen unterschiedlichste Bedingungen vor. Hecken dienen Wildtieren als Rückzugsort, Nahrungsstelle, Nistplatz, Trittsteinbiotop und Vernetzungselement.
Typische Hecken BewohnerInnen:
- Baumschicht: Waldohreule, Turmfalke
- Stammraum: Grünspecht.
- Hohe & mittlere Strauchschnitt Wacholderdrossel, Neuntöter, Igel, Spitzmäuse, Haselmaus
- Niedrige Strauchschicht: Dorngrasmücke
- Alt-/ Totholz Bockkäfer, Blaue Holzbiene
- Boden/ die Kleinstrukturen der Hecke: Zauneidechsen, Erdkröten, Hermelin, Mauswiesel, Steinmarder, Spitzmaus und Igel
- Kraut und Streuschicht: Goldammer, Schmetterlingen, Feldhasen, Ameisen, Laufkäfer
Hecken verschönern die Landschaft. Sie gliedern sie in abwechslungsreiche Bereiche, bringen vielfältige Farben und Formen hinein und lassen räumliche Strukturen entstehen, die uns das Gefühl von Geborgenheit vermitteln und gerne als Spielplatz von Kindern genutzt werden. Sie bereichern schlichtweg den Erlebniswert von Erholungsgebieten, von Groß und Klein.
Hecken bereichern die Küche mit essbaren Blüten, Blättern, Knospen und Früchten. Fruchtbildendes Gehölz zu pflanzen und zu beernten ist ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz, da die Früchte regional sind und nicht importiert wurden. Zudem sind Hecken auch eine Bereicherung für die Sinne aufgrund der Düfte und der Farbenvielfalt. Nebenbei können Hecken bei einem Rückschnitt auch Brenn- und Nutzholz, aber auch wertvolles Häckselgut liefern, mit dem gemulcht werden kann.
Hecken werden vorwiegend als Sichtschutz eingesetzt und bestehen häufig nur aus einer Pflanzenart. Vielfältige Mischhecken bieten jedoch der Tier- und Pflanzenwelt, aber auch dem menschlichen Auge viel mehr! Diese ökologisch wertvollen Hecken bieten ebenfalls einen guten Sichtschutz und haben aus naturschutzfachlicher Sicht einen unschätzbar höheren Wert.
Hecken haben die Fähigkeit Feinstaub zu absorbieren, die Luft zu filtern CO2 zu binden und Sauerstoff zu produzieren. Besonders in Städten ist dies eine wichtige Strategie, um die Stadtluft zu verbessern.
Die größte Gefahr, fruchtbaren Boden zu verlieren ist durch Bodenerosion. Bodenerosion wird durch Wind und Wasser in Kombination von offener Landschaft gefördert. Insbesondere in der Landwirtschaft ist das zunehmend ein Problem, aber auch in privaten Gärten oder im öffentlichen Grünraum kann Bodenerosion an freien, unbewachsenen Erdstellen- oder an Böschungen stattfinden. Ist der fruchtbare Boden einmal verloren, so wirkt sich das nicht nur ökologisch aus, sondern auch ökonomisch, da es zur Wachstumseinbußen kommt. Durch den Abtrag des fruchtbaren Bodens kommt es z.B. zur Verringerung des Wurzelraums, die Wurzeln von Jungpflanzen werden freigelegt und vertrocknen. Verlorener, fruchtbarer Boden kann nur mit viel Aufwand rückgeführt werden bzw. baut sich erst in langen Zeiträumen wieder bei entsprechender Pflege und Bewuchs auf.
Wird eine Hecke mit geeigneten Gehölzen im entsprechenden Abstand quer zur Windrichtung angelegt, so sind Hecken ein wichtiges Wind- und Bodenschutzelement, die den Boden vor Austrocknung und Erosion schützen.
Hecken schützen vor Wind und beschatten den Boden, so bleibt Schnee länger liegen und somit wird die Bodenfeuchtigkeit erhöht. Diese zusätzliche Feuchtigkeit wirkt sich positiv auf die Wasserversorgung der Pflanzen aus. Angrenzende Pflanzen können schneller keimen durch den geschützten und feuchteren Bereich. Der Aufprall von Regentropfen wird durch die Bepflanzung gemindert und die Aggregatstruktur des Bodens geschont, Verschlämmung des Bodens wird reduziert, auch in Gärten und Grünraumen.